Offshore Windpark

(Quelle: PTNorbert, pixabay)

Betroffen von dem Verbindungsausfall sind seit dem 24. Februar insgesamt 5 800 WEA in Zen­traleuropa mit einer Gesamtleistung von 11 GW. Eine Gefahr für die WEA besteht nicht. Die betroffenen WEA befinden sich weiterhin in Betrieb und produzieren saubere erneuerbare Energie. Sie laufen bis zu einer Lösung des Problems im Automatikmodus und können sich grundsätzlich autark und selbstständig regulieren.

Durch die Störung ist lediglich der Kommunikationskanal des Service zu den Anlagen beeinträchtigt. Das heißt, im Falle einer Störung kann ein Reset der Anlage nicht aus der Ferne erfolgen, dies müsste ein Serviceteam direkt an der Anlage vornehmen. Die Netzbetreiber haben aber weiterhin uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern, z. B. um die Einspeiseleistung zu drosseln, sollte dies aus Gründen der Netzstabilität notwendig sein.

Ist eine WEA von dieser Störung betroffen, ist der Betreiber aufgefordert, Unregelmäßigkeiten und Störungen direkt oder über die Betriebsführung zu melden. Eine Scada-Überwachung findet derzeit aufgrund der Störung nicht statt. Zudem sollten die Direktvermarkter und andere beteiligte Stakeholder über den Status der Erreichbarkeit informiert werden, sofern für den Windpark notwendig.

Aufgrund der Beeinträchtigung der kritischen Infrastruktur ist umgehend eine Meldung an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechik (BSI) erfolgt. Enercon steht mit der Bundesbehörde in engem Kontakt. Gemeinsam mit den verantwortlichen Providern des Satelliten-Kommunikationsnetzwerks wird mit Hochdruck an der Behebung der Störung gearbeitet. Parallel arbeitet Enercon daran, die betroffenen Betreiber beim Aufbau von alternativen Kommunikationsanbindungen zu unterstützen, um den Fernzugriff schnellstmöglich wiederherzustellen. Sobald Alternativen und Kapazitäten geprüft sind, wird Enercon unverzüglich darüber informieren und diese anbieten. Für die Rückführung werden zudem derzeit Reaktivierungspläne erarbeitet.

Die genaue Ursache der Störung ist noch nicht bekannt. Eine technische Störung auf Seiten Enercons wird nach eingehender Überprüfung derzeit jedoch ausgeschlossen. Die Kommunikationsdienste fielen nahezu zeitgleich mit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine aus. Betroffen sind europaweit rd. 30 000 Satellitenterminals, die von Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Branchen genutzt werden. Das BSI warnt seit Ende Februar vor einer erhöhten Bedrohungslage und hat das Nationale IT-Krisenreaktionszentrum aktiviert.

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