Auf dem 3. Kongress Energiewendebauen werden Forschende ihre Projekte und Ergebnisse zur angewandten Energieforschung

Auf dem 3. Kongress Energiewendebauen werden Forschende ihre Projekte und Ergebnisse zur angewandten Energieforschung in den Themen Gebäude, Quartiere und Wärme vorstellen (Quelle: www.michaelreitz.de)

Auf dem diesjährigen EWB-Kongress diskutieren Forschende die aktuellen Entwicklungen und Strategien für den Beitrag des Gebäudesektors zur Erreichung der Klimaziele diskutieren. Der Kongress findet als Auftakt des „Solardecathlon Europe“ – des Solaren Zehnkampfs – am 9. und 10. Juni in Wuppertal statt.

Die Forschungsinitiative Energiewendebauen (EWB) mit ihren ca. 300 laufenden (und unzähligen abgeschlossenen) Projekten ist mit den Themen zu Versorgungssystemen und Gebäudetechnik im Altbau und Neubau dicht am Puls der Transformation unseres Energiesystems. Deshalb sind auch viele Akteure aus der Umsetzung in den Projekten beteiligt, u. a. Wohnungsbauunternehmen, Hersteller, Planungsbüros, Softwareentwicklung. Mit diesen zusammen wollen die Beteiligten der Forschungsinitiative auf dem diesjährigen EWB-Kongress die aktuellen Entwicklungen und Strategien für den Beitrag des Gebäudesektors zur Erreichung der Klimaziele diskutieren. Der Kongress findet als Auftakt des „Solardecathlon Europe“ – des Solaren Zehnkampfs – am 9. und 10. Juni in Wuppertal statt.

Zur Beschleunigung und Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Energiewende in Deutschland ist der Beitrag der Wissenschaft unerlässlich. Neue Konzepte, Verfahren und Technologien gilt es zu erforschen, zu evaluieren und bis zur Anwendung zu bringen. Im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms fördert die Bundesregierung Projekte, die genau dieses Ziel unterstützen – das Erreichen der energiepolitischen Ziele. Adressiert werden dabei sowohl technologiespezifische Förderschwerpunkte als auch technologieübergreifende Querschnittsthemen. Nur gesamtgesellschaftlich und systemübergreifend kann der benötigte Wandel erfolgreich stattfinden. Im Bereich der Gebäude ist vor allem die Erschließung von Effizienzpotenzialen und die Integration erneuerbarer Energien in die Wärmenetze von hoher Relevanz. Das Zusammenspiel aus Gebäuden, Quartieren und Energieinfrastruktur gewinnt dabei immer stärker an Bedeutung, weshalb die Bereiche Gebäude, Quartiere und deren Digitalisierung durch das BMWK in der Forschungsinitiative Energiewendebauen zusammengefasst sind.

Um auch Interessierten und Akteuren außerhalb der geförderten Projekte einen Überblick über diese zu ermöglichen, ist eine Projektlandkarte (ewb.innoecos.com/Group/Kompentenzsuche/DomainMapExplorer.2/Start/Search) im Aufbau, und es gibt eine monatliche Info ­(ewb.innoecos.com/Group/EWB-Update/Pages/Start/­Index/­43908), in der neu in die Förderung aufgenommene Projekte vorgestellt werden. Als besonders interessant eingeschätzte Projekte werden auf der Webseite (www.energiewendebauen.de/projekte) noch tiefer beschrieben und monatlich stellen Mitarbeiter von mindestens einem Projekt im Rahmen eines einstündigen Online-Seminars ihre Forschungsfragestellungen und ggf. schon erzielten Ergebnisse vor.

Kurzbeispiele

Das Projekt SimQuality hat sich seit Mitte 2018 drei Jahre lang mit der Prüfung von kommerzieller und frei verfügbarer Simulationssoftware befasst. Dazu haben sie Anwendungsszenarien sowie eine Testreihe zur Identifizierung von Fehlerquellen in Simulationsprogrammen erstellt. Ihre Vision dabei war, dass der Einsatz von guter Software für die richtigen Fragestellungen zu signifikanten Einsparungen bei Investition und Betrieb führen, weil die Komponenten dann nicht überdimensioniert werden. Hat sich das im Projekt bestätigt? Laut den Forschern konnten sie das nachweisen (simquality.de). Eine Übersicht über die Projektergebnisse und eine Hands-on-Einführung in ihre Tools bieten die Projektbeteiligten im Umfeld des Kongresses an.

Solarkollektoren mit spektral selektiven Farbschichten werden in dem Projekt Farbkollektor entwickelt. Die Ziele heißen hier „hohe Farbsättigung, geringe Verluste und eine kostengünstige Herstellung“. Dies ermöglicht eine bessere Integration von solchen Kollektoren in ästhetisch sensible Fassaden und Dächer (ewb.innoecos.com/Group/03ETW007A/Informationen/Start/Blog).

Im Projekt Wärmedrehscheibe II (ewb.innoecos.com/Group/03ETS002A/Informationen/Start/Blog) werden anhand von intelligenter Speicher- und Regelungstechnologie verschiedenste Wärmequellen in einem städtischen Fernwärmenetz kombiniert. So können die Verbraucher mit Wärme aus 80 % erneuerbaren Energien versorgt werden.

Um die Frage zu beantworten, wie Städte den nächsten Schritt der Energiewende machen können, haben sich in Darmstadt mehrere Einzelakteure zum Reallabor Delta zusammengeschlossen – das „Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung“. Das besondere bei diesem Reallabor: Sie scheuen sich nicht, bei den angestrebten Ergebnissen ihrer Optimierungsmethoden und Einzelmaßnahmen das Thema „Energiesuffizienz“ als erstes in ihrer Aufzählung zu nennen.

Ein gänzlich anders ausgerichtetes Projekt hat einen Wettbewerb – den Solardecathlon – geplant und ist gerade dabei, ihn durchzuführen (sde21.eu/de). Auch hier dreht sich in diesem Jahr alles um das urbane Bauen und Leben. Die spannende Endphase, wenn die Häuser, bzw. Hauselemente live im Austragungsort Wuppertal stehen und für den Vergleich in zehn Disziplinen vermessen werden, wird im Juni stattfinden. Dazu gibt es ein ausführliches Programm der beteiligten Länder.

Die Fragestellungen und Ergebnisse von diesen und noch viel mehr Projekten werden auf dem diesjährigen EWB-Kongress mit den Akteuren der Praxis diskutiert. Wie erwähnt wird der EWB-Kongress zum Auftakt des Solardecathlons am 9./10. Juni stattfinden – also genau richtig, um dann auch beim Auftakt des SDE dabei sein zu können.

Literatur:

  1. BF-EWB@dgs-berlin.de
  2. www.energiewendebauen.de

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